125 Jahre GWF: Eine spannende Geschichte (Teil 4)
Die 1950er Jahre brachten für die GWF eine Zeit des vorsichtigen Aufbruchs. Der Wiederaufbau Europas war in vollem Gange, doch die Wirtschaft erholte sich nur schleppend. In dieser Phase setzte die GWF auf die Produktion von Wasser- und Gaszählern, die sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern gefragt waren. Trotz Materialknappheit und Unsicherheiten in den Märkten, blieb das Unternehmen standhaft und stabilisierte sich allmählich. In den späten 1950er Jahren zog die Konjunktur an. Die GWF profitierte von der steigenden Nachfrage nach präzisen und zuverlässigen Messgeräten. Vor allem die Einführung der Trockenläufer-Wasserzähler mit Magnetübertragung im Jahr 1960 markierte einen Wendepunkt. Diese innovative Technologie, die eine höhere Genauigkeit und Langlebigkeit der Geräte ermöglichte, wurde schnell zum Verkaufsschlager und eröffnete der GWF neue Märkte im In- und Ausland.
Die 1960er Jahre brillierten durch den wirtschaftlichen Aufschwung. Die GWF expandierte ihre Produktionskapazitäten und modernisierte ihre Fertigungslinien, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Die Exportgeschäfte liefen hervorragend, obwohl die Unsicherheiten in Bezug auf Preise, Renditen und Lizenzen ein ständiges Thema waren. Die Gasversorgungsunternehmen standen immer noch vor grossen Herausforderungen, aber die GWF konnte sich als verlässlicher Partner etablieren, der innovative Lösungen für die sich verändernden Bedürfnisse der Branche anbot. Doch das Wachstum kam nicht ohne Rückschläge. Im Jahr 1967 brach ein Grossfeuer in einer der Produktionsstätten der GWF aus. Über 1000 Gaszähler wurden zerstört, ein erheblicher finanzieller Schaden für das Unternehmen. Diese Katastrophe war ein herber Rückschlag, doch die GWF zeigte erneut ihre Widerstandskraft.
Die 1960er Jahre brachten der GWF ein solides Wachstum, und bis zum Ende des Jahrzehnts konnte das Unternehmen sein 70-jähriges Bestehen feiern. Der Jahresabschlussbericht von 1969 spiegelte die optimistische, aber zugleich vorsichtige Stimmung wider: „Möge die schöne Entwicklung, die die GWF seit Mitte der 50iger Jahre durchgemacht hat, weiter fortschreiten; vergesse man aber nie, dass die heutige politische und wirtschaftliche Weltlage grosse Gefahren in sich birgt und Risiken an allen Enden und Ecken lauern.“ Diese Worte fassen die Erfahrungen und Lehren der vergangenen Jahrzehnte zusammen. Die GWF war durch schwierige Zeiten gegangen, hatte sich jedoch stets neu erfunden und an die wechselnden Bedingungen angepasst. Der Blick nach vorne war voller Hoffnung, doch gleichzeitig war man sich der Herausforderungen bewusst, die die Zukunft bringen könnte.
Die Geschichte der GWF in den 1950er und 1960er Jahren ist ein Zeugnis für die Fähigkeit des Unternehmens, auch in Zeiten des Umbruchs erfolgreich zu sein, indem es auf Innovation, Qualität und die Loyalität seiner Mitarbeitenden setzte.